DER
GÖTTLICHE
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Vorwort des Verfassers Der Verfasser und die Herausgeber möchten öffentlich
die Gnade Gottes rühmen, die es ihnen gestattet hat,
einen Anteil zu haben an der Verbreitung dieses Bandes
sowie an dem daraus hervorstrahlenden Lichte, der Freude,
dem Frieden und der Gemeinschaft mit Gott, wie solche
Ergebnisse sich auch bei so vielen hungernden,
dürstenden und irrenden Seelen gezeigt haben. Die erste
Auflage in der jetzigen Form erschien im Jahre 1886.
Seitdem folgte eine Auflage auf die andere in schneller
Reihenfolge und in zwanzig verschiedenen Sprachen. Bis
jetzt sind ungefähr fünf Millionen Exemplare in der
ganzen Welt verbreitet. Wir können nicht hoffen, daß alle diese Bücher
gelesen worden sind, aber die uns ständig zugehenden
Briefe versichern uns, daß sie überall auf Herzen und
Gesinnung der Menschen eine mächtige Wirkung ausüben.
Tausende schreiben uns von dem Einfluß, den das Buch auf
sie gehabt hat. Einige von ihnen waren hinsichtlich der
Bibel, als einer göttlichen Offenbarung für die
Menschen, völlig ungläubig, andere schreiben uns, daß
sie entweder völlige Gottesleugner gewesen sind, oder
nahe daran waren, solche zu werden, weil sie vorher nicht
den wahren Gott und seinen Plan der Zeitalter gekannt
hätten, und den Charakter, der ihnen gewöhnlich in den
Glaubensbekenntnissen gezeigt worden war, weder annehmen,
noch wertschätzen oder anbeten konnten. Etwa fünf Jahre vor der ersten Veröffentlichung
dieses Bandes war im wesentlichen das gleiche schon
einmal im Druck erschienen, nur unter einem anderen Namen
und in einer anderen Form. Das Buch war betitelt: SPEISE FÜR DENKENDE
CHRISTEN. Der Inhalt war
insofern von demjenigen des vor uns liegenden Buches
verschieden, als zuerst der Irrtum angegriffen und
zertrümmert wurde, und an dessen Stelle dann die
Wahrheit trat. Wir sehen jedoch ein, daß dies nicht der
beste Weg war. Einige wurden bestürzt, als sie ihre
Irrtümer zusammenbrechen sahen; sie unterließen es,
weiterzulesen und damit an Stelle ihrer zertrümmerten
Irrtümer einen Schimmer des wundervollen Gebäudes der
Wahrheit zu erhaschen. Der vorliegende Band wurde von dem entgegengesetzten
Gesichtspunkte aus geschrieben. In ihm wird die Wahrheit
dargeboten, ihre Kraft und Schönheit gezeigt, und dann
wird versucht, den Irrtum hinwegzutun, da er nicht allein
unnötig, sondern absolut nutzlos und sehr schädlich
ist. So findet der Leser des GÖTTLICHEN
PLANES DER ZEITALTER
bei jedem Schritt eine Stärkung seines Glaubens und
empfindet eine größere Nähe des Herrn und gewinnt
deshalb auch das Vertrauen, auf dem rechten Wege zu sein.
Nachdem man die Wahrheit gesehen hat, erscheinen einem
die Irrtümer immer törichter, wertloser, schädlicher,
und man verläßt sie mit Freuden. Der große Widersacher liebt natürlich nichts, was
dem Volke Gottes die Augen öffnen und seine Verehrung
für das Buch Gottes vermehren kann, oder wodurch seine
Stütze der menschlichen Glaubensbekenntnisse zerbrochen
wird. Deshalb widerstrebt der große Widersacher, so sehr
wie wir es nur erwarten konnten, diesem Buche. Nur wenige
erkennen die Macht und List Satans; nur wenige erkennen
die Bedeutung der Worte des Apostels bezüglich dieses
Fürsten der Finsternis, der sich als ein Engel des
Lichts darstellt, um die Wahrheit zu bekämpfen und ihren
Einfluß zu vernichten. Nur wenige erkennen, daß unser
schlauer Widersacher versucht, die Besten, Energischsten
und Einflußreichsten vom Volke Gottes zu gebrauchen, um
das Leuchten des Lichtes zu verhindern und den
göttlichen Plan der Zeitalter den Menschen
vorzuenthalten. Nur wenige erkennen, daß seit Beginn der Zeit der
Aufstellung von Glaubensbekenntnissen im Jahre 325 n.
Chr. es praktisch genommen 1260 Jahre lang kein
Bibelstudium gegeben hat. Wenige nur erkennen, daß
während dieser Zeit die Glaubensbekenntnisse sich im
Geiste der Menschen befestigten, indem sie die Menschen
an furchtbare Irrtümer banden und sie gegen den
Charakter der göttlichen Weisheit, Gerechtigkeit, Liebe
und Allmacht blind machten. Nur wenige erkennen, daß
seit der Reformation, seitdem die Bibel wieder in die
Hände des Volkes gelangt ist, gutgesinnte, aber
getäuschte Reformatoren durch die Irrtümer der
Vergangenheit verblendet und gehemmt worden sind, und
daß diese ihrerseits wieder dazu beigetragen haben, das
Volk in Finsternis zu halten. Nur wenige erkennen, daß
ein wirkliches Bibelstudium, so wie es in der Urkirche in
den Tagen der Apostel geschah, erst Jetzt wieder bei den
Bibelforschern angefangen hat. Bei den ersten Auflagen dieses Bandes ist der Titel
MILLENIUM TAGESANBRUCH
gebraucht worden, aber wir fanden, daß einige dadurch
getäuscht worden sind, glaubend, es handle sich um einen
Roman. Damit nun niemand getäuscht werde und niemand
unter dem Einfluß einer Täuschung sich zum Kaufe
bewegen lassen möge, haben wir ihm später den jetzigen
Titel gegeben SCHRIFTSTUDIEN,
der von niemand mißverstanden werden kann. Vielfach ist die Frage an uns gerichtet worden, warum
man diese Bücher nicht in den Buchhandlungen findet.
Unsere Antwort lautet, daß, wenn auch die Verleger sich
freuen würden, diese Bücher zu haben, es doch gewisse
religiöse Eiferer gibt, die deren Verkauf nicht erlauben
wollen und androhen, sie in Verruf zu bringen. Zuerst
erschien das als ein großes Mißgeschick, geradeso, als
ob der Macht des Widersachers gestattet sein sollte, die
Ausbreitung der Wahrheit zu verhindern. Aber GOTT überwaltete die Angelegenheit
gnädig, so daß wahrscheinlich kein anderes Buch heute
so weit verbreitet Ist, wie dieser Band. Alle, die aus
Vorurteil sich weigerten, das Buch zu lesen und gegen
dasselbe ankämpften, taten es, weil sie Unwahrheiten und
falschen Darstellungen glaubten. Viele von diesen Bänden sind von Menschen verbrannt
worden, die sie niemals gelesen haben, sondern die unter
dem Einfluß falscher Darstellungen standen. Genau so war
es im finsteren Mittelalter in bezug auf die Nachfolger
Jesu, die Märtyrertum erlitten. Ja, Jesus selbst litt
durch die Hände solcher, die Ihn und seine Lehren nicht
verstanden, wie der Apostel Petrus aufs bestimmteste
erklärt: Und jetzt Brüder, ich weiß, daß ihr in
Unwissenheit gehandelt habt, gleichwie auch eure
Obersten. (Apg. 3:17.) Denn wenn sie dieselbe
erkannt hätten, so würden sie wohl den Herrn der
Herrlichkeit nicht gekreuzigt haben. (l. Kor. 2:
8.) Wenn aber die Feinde dieses Buches bitter, ungerecht,
unwahr gewesen sind, so sind seine Freunde in gleichem
Maße warm und eifrig. Fast alle Millionen dieses Buches
wurden durch dessen Freunde unter die Menschen
verbreitet, die Liebe zur Wahrheit ließ sie Ihre Zeit
und Kraft zur möglichst weiten Verbreitung widmen.
Während wir diese Zeilen schreiben, haben wir Kenntnis
davon, daß ungefähr 600 Christen verschiedener
Lebenskreise alles gelassen haben, irdische
Geschäfte, Beruf und Ehrgeiz, damit sie Gott
verherrlichen und Seinen hungernden Heiligen Segen
bringen möchten dadurch, daß sie diesen kleinen Band in
ihre Hand legen. Diese Christen bestehen aus Ärzten,
Lehrern, Pflegern, Predigern, Friseuren, Mechanikern, aus
Leuten aller Stände, die selbst im Herzen durch die
Liebe Gottes berührt, jetzt darauf bedacht sind, diesen
Segen auch anderen Herzen und Köpfen mitzuteilen. Die Bücher werden zu einem niedrigen Preis verkauft,
und die Kolporteure, die sie dem Publikum anbieten,
können damit kaum ihre Kosten bestreiten. Sie freuen
sich indes um so mehr, wenn sie manchmal Entbehrungen
erdulden und würdig erachtet werden, einige
Unbequemlichkeiten und Verluste um des Herrn, der
Wahrheit und der Brüder willen zu erleiden. Das gute
Werk nimmt einen guten Fortgang, die Botschaft von dem
Leben in Christo geht von Hand zu Hand. Möge die
segenbringende Wirkung dieses Buches in der Zukunft
ebenso groß sein, wie sie es in der Vergangenheit
gewesen ist. Der Verfasser und die Herausgeber können
nicht um mehr bitten. Mit den besten Wünschen für alle Leser, Euer Diener im Herrn CHARLES T.
RUSSELL Brooklyn N. Y., 1.Oktober 1916 |